aus dem Besitz des Schweizer Hochschullehrers und evangelischen Theologen Dr. Karl Marti (1855-1925)
Silber. Ausgestellter, von Godronen und Akanthusblättern umzogener Stand, übergehend in zylindrischen Korpus. Aufgewölbter, korrespondierend gestalteter Scharnierdeckel bekrönt von vollplastischer Darstellung der Göttin Fortuna. Seitlich stark volutierter, mit Maskaron besetzter Henkel. Gerade Wandung dreireihig besetzt mit insges. 40 Münzen des Deutschen Reiches von 1818 bis 1876. Darunter u.a. ein Taler mit König Ernst August von Hannover von 1840, ein Vereinstaler des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt, ein Frankfurter Vereinstaler von 1864, ein sog. Madonnentaler Bayern König Ludwig II. von 1867 und eine 5-Mark-Münze des Königreichs Preußen mit Kaiser Wilhelm I. von 1876. Unterseitige Widmung "Herrn Karl Marti in dankbarer Erinnerung Lucy Oppenheimer, Nora Allatini, 1918". Innen vergoldet. Gest. 800, Herstellerzeichen, Händlermarke der Gebrüder Friedländer. Gew. ca. 2120 g. H. 40 cm.
Karl Marti studierte Theologie und Orientalistik in Basel. Zu seinen Lehrmeistern gehörten u. a. Friedrich Nietzsche, Emil Kautzsch und Albert Socien. Lucie Esther Oppenheimer (1883-1935) und Nora Noëmi Allatini/später Robbins (1889-1954), waren die Töchter von Alexander Isaac Meyer-Cohn, Mitinhaber des Berliner Bankhauses Meyer-Cohn sowie bedeutender Autographen- und Büchersammler. Beide Schwestern lebten mit ihren Ehemännern in London, pflegten aber während der Kriegsjahre enge Verbindungen nach Deutschland, insbesondere zu deutschen Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur darunter u. a. Rainer Maria Rilke, Paul Scheurich oder zu Künstlern der Berliner Sezession wie Hermann Struck.
A monumental German silver lidded tankard with Prussian silver coins as a gift for the Swiss theologian Dr. Karl Marti, 1918. Dedication inscription on the bottom. Gilt inside. Standard mark 800, maker´s and dealer´s mark.
Deutsch. Hanau. Georg Roth & Co. Um 1900.