Nussbaum, teilw. dunkel gebeizt, mit fein gearbeiteten Einlagen aus Messing, Zinn und Bein. Geprägte Applikationen aus Kupfer sowie Pergamentbespannung. Gondelförmiger Korpus auf getreppt ansteigendem Sockel mit paarweise, von ornamentiertem Blech umwickelten Vollsäulen. Asymmetrisch gestaltete Rückenlehnenrahmung aus podestförmiger Ablagefläche sowie korrespondierendem, hohem, gekantetem Balusterstab mit Kugelelement. Dazwischen durch Kordelbänder gestütztes Tondo mit breiter, geprägter Rahmung. Sitzfläche und Lehne aus gespanntem Ziegenleder. Allseitig von feinen Messingeinlagen begrenzte Furnierfelder mit geometrischem Marketeriedekor. Üppiger Behang aus langen, dichten Quasten mit gewölbten Messing-Karrees. Unbez.; H. 147 cm. 69 cm x 52 cm. Sitz-H. 34 cm. Bugatti spielt in dieser extravaganten Möbelkreation mit dem Vorbild des "Faldistorium" der römischen Frühzeit und prägt durch die Kombination mit maurischem Formenvokabular und ungewöhnlichen Materialien seine ganz persönliche Auffassung des Jugendstils. Seine Entwürfe wurden seinerzeit auf den bedeutendsten Kunstgewerbeausstellungen wie in Paris oder Turin präsentiert. So stellte Bugatti den vorliegenden Sesseltypus erstmals 1895 auf der Internationalen Ausstellung in Amsterdam vor. Vgl. Die Bugattis, S91 sowie Abb. S. 90. An extremly rare Italian walnut and goatskin armchair with rich marquetry of brass, copper, bone and tin by Carlo Bugatti. Italien. Mailand. Carlo Bugatti. 1895-1900.