Brettmaske, "karanga"
Mossi, Burkina Faso
Ohne Sockel / without base
Holz, Leder. H 95 cm.

Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, Basel.

Im Gegensatz zu den meisten Masken dieser Region ist dieser Maskentyp nicht im Besitz des mächtigen wango-Männerbundes. Sie gehört dem Dorf und der Ältestenrat bestimmt jeweils bei bevorstehenden Feierlichkeiten, hauptsächlich Beerdigungen, welcher der jugendlichen Anwärter die Maske tanzen darf.

Vor dem vertikalen Brett ist unten ein kleiner Antilopenkopf mit langen Hörnern dargestellt. Die Fassung der aus einem Stück gearbeiteten Maske besteht aus Kreide und Ocker, über der gleich nach dem Schnitzen mit Naturharz angebrachten Beize. Die Rillen der Hörner sind durch das Ansengen mit einem glühenden Eisen entstanden. Das Tanzkleid, eine Art Overall aus Pflanzenfasern, anonymisierte zwar den Träger, aber es wurde kein Geheimnis daraus gemacht, dass ein Mensch darin steckt.

Stilistisch fällt die Verwandtschaft zu den bekannten Brettmasken der Dogon auf. Der Grund dafür ist historisch zu erklären. Die Mossi wanderten um 1500 von Süden her in das damals hauptsächlich von den Dogon bewohnte Gebiet. Sie vertrieben und assimilierten sich mit den dort lebenden Bauernvölkern, womit sich beide Kulturen bis heute sichtbar anglichen.

Weiterführende Literatur:
Roy, Christopher (1987). Art of the Upper Volta Rivers. Meudon: Alain and Françoise Chaffin.

CHF 300 / 600
EUR 300 / 600

Figure glued to the feet. Right ear of the figure glued on. Both ears of the mask glued on. Visible native repair with textile. Breakout at the edge of the mask at the back left.

Figur an den Füssen angeleimt. Rechtes Ohr der Figur angeleimt. Beide Ohren der Maske angeleimt. Sichtbare einheimische Reparatur mit Textil. Ausbruch am Maskenrand hinten links.

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