Lindner, Richard
Banner I (Venus). 1964. Banner-Wandbehang. Stoffcollage. Verschiedene Stoffteile (Filz, Polyester, Seide) auf Filzuntergrund (Baumwollunterfütterung) aufgenäht. 204,4 cm x 116,5 cm. Innerhalb der Darstellung monogrammiert und datiert (Monogramm und Datierung aus Stoff). Verso auf einem Klebeetikett handschriftlich signiert sowie typographisch nummeriert (unleserlich-verblasst). Mit einem Copyrightstempel und Auflagenhöhe versehen. - Die obere Stoffkante mit 2 Ösen sowie mit zwei Metallstäben als Hängevorrichtung ausgestattet. - Partiell etwas angestaubt sowie der obere rechte Bereich minimal verblasst. Im unteren linken Bilddrittel drei winzige Flecken.
Banner. Cloth collage. Different cloths (felt, polyester, silk) sewed on felt ground (cotton lining). Inside of the image monogrammed and dated (monogram and date in cloth). Verso on a label handwritten signed and typographically numbered (illegible-paled). With copyright stamp and issue. The upper cloth edge is equipped with two ears and two metal rods as hanger. - Slightly shop-soiled and the upper part minimal paled. In the upper third three tiny stains. - One of only 20 copies.
Eins von nur 20 Exemplaren. - Hrsg. Multiples Inc., New York. - Richard Lindner feierte ab 1962 internationale Erfolge, die ihm zahlreiche Ausstellungen im musealen wie im privaten Bereich verschafften. Sowohl das Musée National d'Art Moderne in Paris als auch das Museum of Contemporary Art in Chicago richteten ihm Retrospektiven aus. Als Glanzpunkte seines Werkes wurden seine Frauenbilder bewertet, die er mit großer Vorliebe in gepanzerten Korsetts darstellte. Die hier vorliegende Arbeit zeigt aus dieser Zeit ein ungewöhnliches und seltenes Stoffbild, welches eine typische "Lindner-Frauengestalt" als Sinnbild der Frau stilisiert. Eine von Künstlichkeit durchtränkte Sirene, die durch ihre stark überzeichneten Attribute einer gesellschaftlichen Satire gleichkommt. Die New York Times schrieb in ihrem Nachruf am 18. April 1978: "Von Bild zu Bild, gab er dem Begriff 'femme fatale', neue Bedeutung. Seine animalischen Frauen sind die personifizierten Männerfresser, die ihren krönenden Abschluss in der Darstellung der Lulu in Frank Wedekinds Stücken finden. Sie haben etwas vom Berlin der Weimarer Republik und New York gemeinsam. Fundamental gesehen entstammen sie einer Kreuzung eigenen Ersinnens und sind nirgends anders anzutreffen, als in seinen Bildern selbst."
Skulpturen